Alleinerziehend auf Partnersuche
von Martin Göhler

Alleinerziehende stehen vor Herausforderungen, die die meisten Singles nicht kennen. Die Mehrfachbelastung durch Kind, Job und Haushalt erfordert das Organisationsgeschick eines Konzernmanagers, Nerven wie Drahtseile und die Ausgeglichenheit eines Yogis. Zeit für Partnersuche bleibt wenig. Hat man die Nadel im Heuhaufen gefunden, stellt sich die Frage, wann und wie man am besten kommuniziert, dass man nur im Doppelpack zu haben ist. Wird der Partner den Nachwuchs akzeptieren? Das hängt allerdings nicht nur vom neuen Partner ab, sondern auch davon, welchen Raum und Stellenwert man selbst dem Kind einräumt.
Während man als Single morgens in Ruhe Kaffee trinkt, dabei die Zeitung liest, sich anschließend auf dem Weg zur Arbeit mit Freunden beim angesagten Italiener verabredet, sieht der Tagesablauf von Alleinerziehenden meistens anders aus. Kind wecken, anziehen, Essen für Kita oder Schule zubereiten, hinbringen, zur Arbeit fahren. Nachmittags das Gleiche rückwärts. Haushalt, Sportverein, Musikunterricht – alles muss unter einen zeitlichen Hut gebracht werden. Okay, den Haushalt haben Singles auch. Wobei es gar nicht darum geht, ob Alleinerziehende oder Singles das bessere Los gezogen haben. Eine Gemeinsamkeit ist, beide sind auf Partnersuche. Bei Alleinerziehenden kommt das Kind als zusätzliche Herausforderung hinzu, die zu integrieren ist. Der Abend steht nicht zur freien Verfügung und die Freizeit muss organisiert werden.
Möglichkeiten der Partnersuche für Alleinerziehende
Grundsätzlich stehen Alleinerziehenden dieselben Möglichkeiten für die Partnersuche offen, wie allen anderen Singles auch. Da wäre der Freundes- und Bekanntenkreis, die Kollegen, das Sport- oder Fitnessstudio.
Es kostet Überwindung, aber es lohnt sich. Auch Alleinerziehende brauchen Zeit für sich, nicht nur bei der Partnersuche. Mit Freunden ins Kino, Theater oder Konzert zu gehen, abends unbeschwert und nur für sich verantwortlich auszugehen, abzutanzen, zu flirten ist für das eigene Wohlbefinden und das Selbstbewusstsein wichtig. Die Rolle als Mutter oder Vater für ein paar Stunden abzulegen und in die einer attraktiven Frau oder eines gut aussehenden Mannes zu schlüpfen, wirkt manchmal Wunder. Wer weiß, vielleicht ergibt sich ja sogar mehr.
Für Partnerbörsen für Alleinerziehende im Internet gilt dasselbe, wie für alle anderen Onlinebörsen auch: Man braucht Durchhaltevermögen, Frusttoleranz, Geduld und Zeit. Zumindest der zeitliche Aspekt ist für Alleinerziehende der Engpassfaktor. Dem trägt eine persönliche Partnervermittlung Rechnung, die den Alleinerziehenden die aufwendige Suche und die Erstauswahl abnimmt. Das ist anfangs teurer als die Onlineagenturen, bietet aber einen Service, den besonders Alleinerziehende zu schätzen wissen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Matches mit Partnern, die den Nachwuchs nicht akzeptieren, bei persönlichen Partneragenturen ausgeschlossen sind, da dies bereits im Vorfeld abgeklärt wird.
Wann preisgeben, dass man nicht alleine ist
Alleinerziehende tun sich häufig schwer damit und fragen sich, wann der richtige Zeitpunkt ist, zu erwähnen, dass man nur im Doppel- oder Mehrfachpack zu haben ist. Nach unserer Erfahrung ist es am besten, von Anfang an mit offenen Karten zu spielen. Das heißt nicht, dass man mit den Worten „Hi, mein Name ist Andrea und ich habe ein Kind“ in ein Date starten sollte, aber wir empfehlen, es auf jeden Fall beim ersten Date zu kommunizieren. Eine Beziehung basiert auf Vertrauen. Auf Dauer kann ein Kind nicht verschwiegen werden. Der Versuch gefährdet die Vertrauensbasis massiv. Daher geht auch die Strategie, „Erst mal Verlieben, dann wird das Kind schon akzeptiert“ zu 99 Prozent daneben.
Die Sorge, dass man als Alleinerziehende/r nicht gedatet wird, ist berechtigt. Aber, ganz ehrlich, wer möchte ein Date mit einem Partner, der den eigenen Nachwuchs ablehnt?
Die Haltung gegenüber Ihrem Kind entscheidet über den Erfolg einer neuen Partnerschaft
Die Erfahrung aus vielen Coachinggesprächen zeigt, dass eines der wichtigsten Kriterien für eine neue Partnerschaft der Platz ist, den das Kind innehat beziehungsweise der ihm zugebilligt wird. Alleinerziehende leben oft über einen längeren Zeitraum mit dem Kind alleine. Das Korrektiv in Form des anderen Elternteils fehlt. Alles konzentriert sich auf das Kind. Dabei kann es leicht passieren, dass das Kind einen Platz im Familiensystem einnimmt, mit dem es überfordert ist. Kinder sind keine Ersatzpartner. Rutschen sie in diese Rolle, sind die Kinder damit nicht nur überfordert, sondern eine neue Partnerschaft des Elternteils kann dadurch blockiert werden. Sobald ein neuer Partner in das System kommt, tritt er oder sie in einen direkten Wettstreit mit dem Kind. Man braucht wenig Fantasie, um sich auszumalen, wer diesen Wettstreit gewinnt.
Als Alleinerziehender steht man ständig unter Strom, ist zwischen den eigenen Bedürfnissen und denen des Kindes hin- und hergerissen, muss in der Erziehung den anderen Elternteil ersetzen, meint, seinem Kind oft nicht gerecht zu werden. Oder man hat ein schlechtes Gewissen, weil man glaubt, dem Kind den anderen Elternteil weggenommen zu haben. Die Bedürfnisse des Kindes sind wichtig und müssen erfüllt werden, keine Frage. Es ist jedoch ein verbreiteter Irrtum, dass eine Trennung oder Scheidung für Kinder leichter wird, wenn sich anschließend alles ausschließlich um das Befinden des Kindes dreht, das eigene Leben um das Leben des Kindes „herumgelebt“ wird. Alleinerziehende Mütter und Väter neigen dazu, die Bedürfnisse des Kindes an vorderster Stelle zu stellen, dem Kind jeden Wunsch zu erfüllen, jedes Verhalten zu tolerieren. „Es musste ja so viel mitmachen“, ist die Rechtfertigung. Kinder testen ihre Grenzen aus. Werden die vom alleinerziehenden Elternteil nicht gesetzt, ist das für die Entwicklung des Kindes nicht positiv.
Wird das Kind immer an die erste Stelle gesetzt, wird den Bedürfnissen des Kindes alles andere untergeordnet und hat sich danach zu richten, ist es für einen neuen Partner schwierig und für die beginnende Partnerschaft meist eine so große Belastung, dass viele Beziehungen enden, bevor sie richtig begonnen haben. Selbstverständlich muss der neue Partner akzeptieren, dass man nur im Doppelpack zu haben ist. Er oder sie muss jedoch nicht akzeptieren, dass er sich mit seinen Wünschen, Bedürfnissen, Vorstellungen und Ideen grundsätzlich hinten anzustellen hat, dass er nur Pflichten, aber keinerlei Rechte hat.
Wir geben auch für Alleinerziehende unser Bestes, um den oder die Richtige zu finden. Gewinnen wir in den Gesprächen den Eindruck, dass das Kind das beherrschende Thema ist, sprechen wir das an. Das ist möglicherweise unbequem. Es ist jedoch im Sinne der Entwicklung des Kindes und für den Erfolg der Partnersuche von entscheidender Bedeutung.
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