Alltag und Gewohnheit in Beziehungen
von Martin Göhler
Kommunikation, gemeinsame Unternehmungen und weitere Ideen helfen gegen schlechte Stimmung und Gleichgültigkeit – und, Sex auch

Nennen wir sie Familie Schmid. Die Schmids sind seit sieben Jahren verheiratet, haben zwei Kinder (6 und 8 Jahre alt). Frau Schmid (43) arbeitet halbtags in einem Büro, Herr Schmid (42) ist leitender Angestellter bei einem Automobilzulieferer. Als sie sich vor rund zehn Jahren kennenlernten, war es nicht Liebe auf den ersten Blick, sondern eher auf den zweiten oder dritten – dafür dann umso heftiger. Frau Schmid hat Tränen in den Augen, als sie von der ersten gemeinsamen Zeit erzählt. Von dem, was sie alles unternommen haben, von der Zärtlichkeit und Nähe, die sie hatten, von Nächten, die sie zu vielem, aber nicht zum Schlafen genutzt haben, von den Luftschlössern, die sie bauten und von dem Spaß, den sie zusammen hatten. Sie lieben sich noch immer, aber die Tage haben sich verändert. Es war keine abrupte, plötzliche Veränderung, sondern eher eine schleichende, fast unbemerkte.
Heute sehen die Tage der Schmids anders aus. Die Ereignisse zwischen Aufstehen und Ins-Bett-Gehen folgen einem Muster, welches durch das Notwendige bestimmt wird. Frühstück, Kinder, Arbeit, Einkaufen, Essen, Hausaufgaben, Haushalt, Sport, Fernsehen sind meistens die Kernstücke. Am Wochenende werden sie ergänzt um Rasen mähen, Auto waschen, Sportschau gucken und was sonst zu erledigen ist. Es geht den Schmids nicht schlecht, aber auch nicht wirklich gut. Sie lebten zusammen, aber doch nebeneinander her. Die Partnerschaft mutierte von einer anfänglichen Liebes-Beziehung zu einer Zweck-WG.
Irgendwann fragte sich Frau Schmid, ob das jetzt alles gewesen ist, oder ob ihr das Leben noch etwas Anderes zu bieten hätte. Eine Freundin brachte sie auf die Idee, sich professionelle Hilfe zu holen, und so kam sie zum Coaching. Nach der ersten Stunde regten wir an, ein weiteres Coaching zusammen mit ihrem Mann zu machen, was er – zunächst mit leichtem Widerwillen, aber schließlich doch seiner Frau zu liebe und weil auch er sich in der Beziehung nicht mehr wohlfühlte – annahm.
Im Coaching fanden die beiden heraus, was genau passiert ist und dazu geführt hat, dass sich ihre Beziehung negativ verändert hat. Einiges beruhte auf Missverständnissen, einiges auf Gedankenlosigkeit und einiges auf persönlichen Einstellungen und früheren Erfahrungen. Ihnen wurde bewusst, dass Alltag und Gewohnheit nicht irgendwann aus heiterem Himmel in das gemeinsame Wohnzimmer gefallen sind, sondern dass sie zugelassen haben, dass Routinen und Eintönigkeit das gemeinsame Leben bestimmten. Sie erkannten, dass nicht äußere Umstände oder Zwänge ihre Beziehung verändert hatten, sondern ihre Haltung und Einstellung dazu. Sie begriffen, dass die Verantwortung für ihre Beziehung alleine bei ihnen beiden liegt und folglich nur sie selbst etwas ändern konnten.
Das wollten beide und es war ihre feste Absicht, ihre Beziehung nicht nur zu beleben, sondern auf ein anderes Level zu bringen. Bereits in der ersten gemeinsamen Sitzung fanden die beiden neue Wege und anderen Möglichkeiten, hatten Ideen, was sie in Zukunft anders machen wollten. Ihre Beziehung veränderte sich zum Positiven. Es gab weiterhin Routinen, aber das Bewusstsein dazu haben sie geändert, haben jetzt regelmäßige Auszeiten und „Quality-Time“, neben ihrer Familie planen sie Partnerschaftsinseln ein, die nur ihnen beiden gehören. Sie haben wieder intensive Nähe und Zweisamkeit, Sexualität, Intimität und Vertrautsein sind wieder zu Highlights ihrer Partnerschaft geworden. Ihre von Alltag und Gewohnheit geprägte Beziehung hatten sie zu einer glücklichen, liebe- und verständnisvollen Partnerschaft verändert. Initial war einerseits die Unzufriedenheit mit dem Status quo, vor allem aber andererseits, die Konsequenz daraus zu ziehen und die Initiative zu ergreifen, ins Handeln zu kommen und sich professionelle Unterstützung zu suchen. Wenn das Herz nicht mehr im Takt schlägt, ist es keine Frage, sofort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, warum also nicht auch Unterstützung suchen, wenn die Beziehung aus dem Takt geraten ist? Abwarten bringt nichts, denn von alleine wird es nicht besser. Schwingen Sie in Ihrer Beziehung wieder voll aus, Sie haben es verdient, glücklich zu sein. Machen Sie jetzt den ersten Schritt.
In der nächsten Woche finden Sie hier im Blog 33 Tipps gegen den Beziehungsalltag. Wenn Sie Fragen haben oder wenn Sie bei der Veränderung Unterstützung wünschen, rufen Sie uns an.
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