Altlasten – wie schwer ist Dein Rucksack?
von Martin Göhler
… und wie lange willst Du ihn noch mit Dir rumschleppen? Wie Du ihn absetzt, erfährst Du jetzt.
Altlasten, unverarbeitete Erlebnisse und Verletzungen aus früheren Beziehungen können zu einer Belastung für eine neue Partnerschaft werden. Übersteigen sie ein bestimmtes Level, führen sie zum Scheitern der neuen Verbindung. Das stellen wir häufig bei der Partnervermittlung fest. Ob offensichtlich oder im Verborgenen – Altlasten wirken. Immer!
Was sind Altlasten und welche Möglichkeiten gibt es, sich davon zu befreien, um die Partnersuche unbelastet anzugehen, ein neues Date unbeschwert zu erleben, die neue große Liebe zu finden oder eine glückliche Beziehung zu führen?
Inhalt
1. Mit dem nächsten Partner wird alles anders!
2. Liebst Du schon oder schleppst Du noch?
3. Den Rucksack absetzen
4. Räume Deine Altlasten auf!
5. Altlasten - weg mit den leisen Beziehungskillern
6. Glücklich zu zweit - es ist möglich!
„Mit der nächsten Frau wird alles anders!“ Das hatte sich Paul geschworen. Er wollte weniger eifersüchtig sein, nicht mehr klammern, offener sein und mehr Beziehungszeit ermöglichen. Frühere Beziehungen waren an einem oder mehrerer dieser Punkte gescheitert. Nach mehr oder weniger einem Jahr haben frühere Freundinnen die Beziehung mit ihm beendet. Als Paul Juliane traf, verstanden sich beide auf Anhieb blendend, verliebten sich und die ersten Wochen verliefen stürmisch und sehr harmonisch. Pauls gute Vorsätze hielten rund zwei Monate. Dann verfiel er wieder in alte Muster, die Beziehung bekam erste Risse und nach zehn Monaten gab ihm Juliane den Laufpass. Pauls nicht verarbeitete Altlasten aus früheren Erfahrungen hatten wieder alles zerstört.
Als Altlasten bezeichnet man unverarbeitete Erlebnisse aus früheren Beziehungen, Erfahrungen mit früheren Partnern und Ehen. Altlasten zeigen sich, wenn es Stress mit dem oder der Ex gibt, Streit um Kinder, Unterhaltszahlungen, Schulden und so weiter. Weniger offensichtlich sind die Ursachen. Dabei handelt es sich um Folgerungen, die aus konkreten Erlebnissen in früheren Beziehungen gezogen wurden. Beispielsweise wenn man vom anderen betrogen wurde, wegen einer jüngeren Frau verlassen wurde oder der Partner Alkoholprobleme hatte.
Liebst Du schon oder schleppst Du noch?
Mehr noch. Altlasten können auch Muster sein, die in früher Kindheit aufgrund bestimmter Erlebnisse gebildet worden sind und das Beziehungsverhalten auch noch im Erwachsenenalter bestimmen. Es sind meist negative Erfahrungen. Genauer gesagt, handelt es sich um Erfahrungen, die man negativ bewertet hat. Das ist mit einem Rucksack vergleichbar, den man ständig mit sich trägt und in den alle Erfahrungen hineingepackt werden. Mit der Zeit wird der Rucksack schwerer und schwerer. Das zunehmende Gewicht belastet. Es beschränkt die Beweglichkeit und Flexibilität und irgendwann geht man in die Knie.
In jede neue Beziehung „schleppt“ man den Rucksack mit. Selbst beste Vorsätze helfen wenig; meist meldet sich der Rucksack nach den ersten rosaroten Wochen des „Bis-über-beide-Ohren-verliebt-Seins“ erneut und man verfällt in genau die Muster, die man nie mehr leben wollte. Es gibt den ersten Knacks, die Kommunikation verändert sich, der Ton wird ein anderer, die Leidenschaft nimmt ab, der Sex wird weniger – es hat sich etwas verändert; manchmal wissen die Partner noch nicht einmal genau, was eigentlich passiert ist.
Den Rucksack absetzen
Wäre es nicht praktisch, den Rucksack abzulegen, stehen zu lassen und die Altlasten aus dem Kopf zu löschen? Im Film „Vergiss mein nicht!“ mit Kate Winslet und Jim Carrey in den Hauptrollen unterziehen sich die beiden einem neuartigen Verfahren, welches sämtliche Erinnerungen an ein bestimmtes Ereignis oder eine bestimmte Person aus dem Gedächtnis löscht – mit fatalen Folgen. Aber das ist Hollywood.
Wolfgang Maier, Neurobiologe, Psychiater an der Uniklinik Bonn vertritt die These, dass sich negative Erinnerungen eingraben, uns und unser emotionales Gedächtnis davor schützt, wieder in dieselbe Falle zu tappen. Menschen entwickeln dann entsprechende Schutzmechanismen, um schmerzliche Erfahrungen in Zukunft zu vermeiden. Maier dazu: „Menschen, die viele Verletzungen erlebt und etlichen Liebeskummer durchlitten haben, sind tatsächlich vorsichtiger bei ihrer Partnerwahl“. Dabei ist die Vorsicht beim Eingehen künftiger Liebesbeziehungen vermutlich ebenso sinnhaft, wie die Absicht eines Autofahrers, unfallfrei am Ziel anzukommen. Eva-Maria Zurhorst schreibt ihn ihrem Buch „Liebe dich selbst und es ist egal, wen du heiratest“: „Jede innere Angst, jede Abwehrhaltung … wird sich in der Partnerschaft manifestieren“. Die Folge: Mit dem Versuch, etwas zu vermeiden und künftig besser zu machen, steuert man genau auf das zu, was man vermeiden möchte.
Räume Deine Altlasten auf!
Wenn also Vorsicht, der Versuch der Vermeidung und daraus resultierendes Verhalten nicht die Lösung ist, was kann man dann tun, um in Zukunft nicht mehr ähnliche Erfahrungen zu machen?
Notwendig ist eine Beschäftigung mit den eigenen Ängsten und Befürchtungen, eine Ursachenforschung und anschließend eine Beseitigung der Punkte, die eine künftige Partnerschaft belasten. Dies ist auf unterschiedliche Art und Weise möglich. Mit einer guten Freundin oder einem guten Freund die Schwierigkeiten zu besprechen, ist eine Möglichkeit, die meist jedoch nur begrenzt funktioniert. Die wenigsten würden mit einem gebrochenen Arm den Freund bitten, ihn eben mal einzugipsen, sondern sich an einen erfahrenen Chirurgen wenden. Für Altlasten gibt es ebenso erfahrene Spezialisten, ausgebildete Coachs, die dabei unterstützen, den Bruch zu heilen. Der „kleine“ Unterschied: Während ein gebrochener Arm in der Regel nach sechs Wochen geheilt ist, belasten negative Beziehungserfahrungen Jahre, manchmal Jahrzehnte und verhindern Verbindlichkeit und Glück in Partnerschaften, Beziehungen, Ehen und Familien. Uns erstaunt es immer wieder, wie zurückhaltend Menschen sind, Unterstützung anzunehmen und in sich zu investieren. Dabei kann nachhaltiges Coaching so positive Folgen haben, dass viele Klienten sich anschließend fragen, warum sie so lange alleine „herumgedoktert“ haben und nicht viel früher sich an einen Beziehungs-Doc gewendet haben.
Welchen Weg auch immer man wählt, wichtig ist, zu erkennen, dass man Altlasten hat, die Absicht, den Rucksack zu leeren und die Einsicht, dass man selbst den ersten Schritt machen muss - wenn sich in Zukunft etwas ändern soll. Der Gewinn ist verlockend: eine glückliche Partnerschaft und ein erfülltes Leben sein. Ist es das nicht wert? Und, bist Du Dir das wert?
Altlasten - weg mit den leisen Beziehungskillern
Nach unseren Erfahrungen sind Altlasten häufige Beziehungskiller. Mit dem Angebot des (Altlasten-) Coachings bieten wir unseren Klienten an, sich von ihren Altlasten zu lösen, sie zurückzulassen und damit aufzuräumen.
Investition und Zeitaufwand sind meist geringer, als man vermutet. Die Wirkung dagegen enorm. Häufig reichen wenige Stunden aus - und nicht selten klappt das Finden eines Partners anschließend plötzlich ohne Unterstützung oder die Beziehung verändert sich zum Positiven - in vielerlei Hinsicht.
Mit Paul war es ähnlich. In einigen Coachingeinheiten konnte er verschiedene Gedankenmuster erkennen und aufarbeiten. Während des Coachings zeigten sich weitere Themen aus anderen Lebensbereichen (Familie, Beruf), die er auch bearbeiten wollte. Die Folge: Paul lebt seit über einem Jahr glücklich mit Tamara zusammen. Gleichzeitig ist er auch beruflich erfolgreicher geworden. Haben die beiden nie Streit und hat er jetzt keine beruflichen Probleme mehr? Zweimal nein. Aber sowohl die Beziehungs- wie auch die beruflichen Themen sind jetzt andere, der Umgang damit ist ein anderer. Zwei- oder dreimal im Jahr gönnen sich beide ein Paar-Coaching, weniger um aktuelle Probleme zu besprechen, sondern um sich persönlich und die gemeinsame Beziehung weiterzuentwickeln. Paul meinte kürzlich: „Für uns ist Coaching wie Wellness für die Beziehung. Danach sind wir neu inspiriert, gedanklich entschlackt, haben neue Ideen und sind zusammen einen Schritt weiter gegangen“.
Glücklich zu zweit - es ist möglich!
Gerne unterstützen wir Sie beim Finden und beim Aufräumen Ihrer Altlasten - ob Sie in einer Partnerschaft sind oder Singel und auf Partnersuche.
Rufen Sie uns an, vereinbaren Sie einen Termin.
Über den Autor...
Martin Göhler ist Single- und Paarcoach. Mit Unternehmen arbeitet er als Beziehungscoach und unterstützt die Optimierung der Zusammenarbeit von Teams und Mitarbeitern. Weitere Informationen unter www.mg-coaching.de.
Expertisen sammelte er in über 25 Jahren in leitender Funktion in mehreren Wirtschaftsunternehmen sowie in vielen Business- und Lifecoachings. Mehr als 30 Jahre glückliche Partnerschaft und drei erwachsene Kinder bereichern sein Leben und prägen ihn. In den letzten Jahren hat er in verschiedenen Medien zahlreiche Beiträge rund um das Thema Partnerschaft und Beziehung veröffentlicht.
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