Wie aus guten Vorsätzen konkrete Ziele werden – und wie Du sie erreichst
von Martin Göhler
Gute Vorsätze haben derzeit Hochkonjunktur. Der Jahresbeginn ist eine beliebte Gelegenheit, um mit alten Gewohnheiten zu brechen und etwas Neues zu initiieren. Damit das, was man ändern möchte, nicht gleich wieder in Vergessenheit gerät, müssen den Gedanken Taten folgen. Meinst Du es ernst und bist Du für Veränderungen bereit, dann mache Deine Vorhaben in den kommenden Tagen konkret. Werde aktiv. Wie kannst Du das erfolgreich umsetzen?
Äußere Anlässe wie Neujahr, Geburts- oder Jahrestage sind eine willkommene Gelegenheiten, um sich von alten, überholten Verhaltensweisen zu verabschieden, um sich etwas Neues vorzunehmen und um neue Gewohnheiten zu etablieren.
Die am häufigsten gefassten Vorsätze für ein neues Jahr sind mehr Sport zu machen, sich gesünder zu ernähren, Gewicht zu reduzieren und mehr Zeit mit Familie und Freunden zu verbringen. Etwa jeder Dritte hält sich länger als zwei Monate daran, immerhin. Bei rund 39 Prozent überstehen die Ideen den ersten Monat nicht.
Gute Vorsätze sind ein erster Schritt, reichen alleine jedoch offenbar nicht aus, um sinnvolle, vielleicht sogar notwendige Veränderungen zu initiieren. Welche weiteren Maßnahmen sind erforderlich, damit es nicht bei den Vorsätzen bleibt, sondern damit sie zu einem nachhaltigen Wandel beitragen und der Beginn eines anderen, neuen Verhaltens sind?
5 Punkte für nachhaltige Vorsätze – die SMART-Formel
Die meisten haben von der SMART-Formel schon einmal etwas gehört oder gelesen. Die von den beiden Arbeitspsychologen Locke und Latham 1990 entwickelten Grundsätze der Zielsetzungstheorie beschreiben fünf Punkte, die für die Erreichung von Zielen günstig sind. Diese Punkte auf Deine Vorsätze angewendet, erhöhen die Chance, dass Deine Vorhaben zu dauerhaften Veränderungen führen. Mache aus Deinen Vorsätzen smarte Ziele. So klappt das:
#1 Spezifisch
Formuliere Deine Ziele so genau wie möglich. Lege (Dich) fest, was Du wann tust oder nicht tust. Statt „mehr Sport“ könnte das dann heißen: „Ich gehe zwei Mal pro Woche joggen“. Statt „gesündere Ernährung“ lautet die Formulierung „Fleisch nur noch sonntags“.
#2 Messbar
Mache Dein Ziel messbar, damit Du feststellen kannst, ob beziehungsweise wann Du es erreicht hast. Statt „abnehmen“ formulierst Du „ich wiege x Kilogramm“.
#3 Attraktiv, aktivierend
Frage Dich, ob Du wirklich möchtest, was Du Dir vornimmst. Viele Dinge hätten wir gerne, wünschen wir uns, wären nett, sie zu haben. Die Ernsthaftigkeit der Vorhaben zeigt sich daran, ob Du bereit bist, die Bedingungen zu erfüllen, die mit dem Erreichen verbunden sind. Die jeweiligen Bedingungen wirst Du dann erfüllen, wenn das Ziel für Dich erstrebenswert ist.
Sich etwas vorzunehmen, was man eigentlich nicht möchte beziehungsweise wofür man nicht bereit ist, die entsprechenden Bedingungen zu erfüllen, führt zu Enttäuschung und Frust.
#4 Realistisch
Die Ziele, die Du Dir setzt, müssen realistisch erreichbar sein. Nimmst Du Dir zu viel vor oder setzt Du Dir unerreichbare zeitliche Limits, ist es unwahrscheinlich, dass Du Dein Ziel erreichst.
#5 Terminiert
Lege fest, bis oder ab wann Du Dein Ziel erreicht hast. Ohne zeitliche Fixierung könnte es passieren, dass Du es niemals erreichen wirst. Formulierungen wir „ab morgen“ oder „ab nächsten Monat“ sind unspezifisch denn „morgen“ oder „nächster Monat“ ist immer und nie. Lege ein konkretes Datum fest, ab wann Du etwas tust, erreichst oder getan oder bis wann Du es umgesetzt hast.
Außerdem ist es günstig, Deine Zielformulierung mit „Ich …“ zu beginnen, im Präsens (Gegenwart) zu formulieren und eine positive Formulierung zu wählen.
Die oben erwähnten Vorsätze in Bezug auf Sport, Ernährung, Gewicht und Zeit könnten als Ziele nach den erweiterten SMART-Kriterien wie folgt lauten:
- Ich jogge ab sofort immer mittwochs und samstags 30 Minuten.
- Ich ernähre mich ab sofort an drei Tagen pro Woche vegetarisch.
- Ich wiege ab 31.03.2020 dauerhaft unter 70 Kilogramm.
- Ich verbringe ab sofort monatlich zwei Abende alleine außer Haus mit meinem Partner.
Prinzipiell kann jedes Ziel für alle Lebensbereiche nach diesen Kriterien festgelegt werden. Je konkreter und detaillierter Du Deine Ziele formulierst, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du sie erreichst.
Das Weglassen von Zielkriterien, die Formulierung von unerreichbaren Zielen oder das ständige Aufstellen und Verfehlen von immer gleichen Zielen kann ein Hinweis darauf sein, dass es sich bei dem Ziel um etwas handelt, was Du nicht wirklich willst. Statt sich dann immer weiter im Kreis zu drehen und nicht anzukommen, ist es günstig, seine Absicht zu hinterfragen.
Gutes Gelingen!
Über den Autor...
Martin Göhler ist Single- und Paarcoach. Mit Unternehmen arbeitet er als Beziehungscoach und unterstützt die Optimierung der Zusammenarbeit von Teams und Mitarbeitern. Weitere Informationen unter www.mg-coaching.de.
Expertisen sammelte er in über 25 Jahren in leitender Funktion in mehreren Wirtschaftsunternehmen sowie in vielen Business- und Lifecoachings. Mehr als 30 Jahre glückliche Partnerschaft und drei erwachsene Kinder bereichern sein Leben und prägen ihn. In den letzten Jahren hat er in verschiedenen Medien zahlreiche Beiträge rund um das Thema Partnerschaft und Beziehung veröffentlicht.
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