Bist Du glücklich in Deiner Beziehung? Nein? Dann ändere es. So gelingt es.
von Martin Göhler
Teil 1
Eine glückliche Beziehung ist etwas Wundervolles. Eine erfüllte Partnerschaft setzt Potenziale frei, man lebt gesünder, ist produktiver und zufriedener. Dennoch leben viele Paare fernab dieses Ideals – und bleiben trotzdem zusammen. Würde es einen Schalter geben, der, wenn Du ihn umlegst, Deine Beziehung auf Glück und Zufriedenheit steuert, würdest Du ihn betätigen? Bist Du Dir sicher? Die gute Nachricht: Es gibt einen solchen Schalter – und die wenigsten nutzen ihn.
Finde den Schalter und betätige ihn. So schaffst Du es!
Häufig Streit, Unzufriedenheit, kein liebevoller Umgang miteinander, schlecht übereinander reden und dem Partner bei jeder sich bietenden Gelegenheit einen „reindrücken“. Jeder kennt Paare aus seinem Umfeld, bei denen man sich fragt, was verbindet die beiden eigentlich noch? Oder bist Du vielleicht selbst in einer solchen Beziehung?
Psychologen bezeichnen eine solche Beziehung als toxisch. In toxischen Partnerschaften wechseln sich gute und schlechte Phasen ab, wobei Letztere meistens überwiegen. Der Wechsel erfolgt häufig unvermittelt und plötzlich. Trotz vieler Auseinandersetzungen bleiben etliche Paare zusammen, oft über Jahre und Jahrzehnte.
Ein Grund für die Fortsetzung der Partnerschaft, obwohl man nicht bekommt, was man sich wünscht, bezeichnen Wissenschaftler als „Sunk Costs Effect“. Man hat in der Vergangenheit viel in die Beziehung investiert. Würde man sich jetzt trennen, wäre aller Aufwand, Zeit und Geld umsonst gewesen. Neuere Studien zeigen, dass Menschen in unbefriedigenden Situationen verharren, weil Alternativen für unmöglich, mit großem Aufwand und mit Ängsten verbunden sind. „So schlecht ist es ja doch nicht“, „Besser in einer solchen Beziehung, als wieder alleine zu sein“, „Er/Sie ist halt so“ sind Sätze, mit denen man sich die Beziehung schönredet.
Der Nachteil davon ist, der Status quo wird festgeschrieben, es ändert sich nichts, die Beziehung (und das persönliche Wohlbefinden) geht langsam den Bach hinunter. Man meint, nichts tun zu können oder auch nichts tun zu müssen. Man ist unzufrieden. Manche versuchen in einer Affäre das zu finden, was man in seiner Partnerschaft vermisst.
Wann wurde aus dem Helden der Macho, aus der Königin die Zicke?
Erinnere Dich zurück. Als Du Deinen Partner kennenlerntest, war er oder sie der oder die Größte für Dich, the one and only. Bis über beide Ohren verliebt. Auf Wolke 7. Die rosarote Brille wolltest Du überhaupt nicht mehr absetzen. Dann, ein paar Monate später, hat der andere irgendetwas gesagt, getan oder nicht gesagt, nicht getan, was Dir nicht gefallen hat. Der erste Break in Eurer Beziehung. Du hast es abgetan und gedacht, das wird schon wieder. Wird es nicht! Werden Breaks nicht kommuniziert und aufgeräumt, setzen sie sich fest. Nicht nur das. Bei nächster Gelegenheit kommt ein weiteres Stück dazu. Wieder wird das Ärgernis nicht kommuniziert. Mit jeder neuen Enttäuschung oder Verletzung wird der Spalt zwischen Euch größer. Nach einer Weile dann die Explosion. Dein Partner versteht die Welt nicht mehr, da er aus seiner Sicht nichts Anderes gemacht hat, als vorher auch. Dass Dich das gestört oder verletzt hat, hat er nicht geahnt.
Häufig sind es die berühmten „Kleinigkeiten“, die die Explosion auslösen. Das Handtuch auf dem Boden, der volle Mülleimer, der Einkauf, der Abend mit den Kumpels oder ein falsches Wort. Damit hat die Explosion nur insofern zu tun, als das der letzte Tropfen war, der das Fass buchstäblich zum Überlaufen gebracht hat. Die eigentliche Ursache liegt lange zurück.
Bei dem folgenden Streit geht es dann nicht um den ursächlichen Break, sondern um den letzten Tropfen. Um den geht es aber überhaupt nicht. Gestritten wird um eine Randerscheinung, nicht aber um den ursprünglichen Auslöser. Damit ist das Finden einer Lösung unmöglich. Und die nächste Kleinigkeit kommt bestimmt und über die wird dann erneut leidenschaftlich gestritten.
Die Beziehung wird mit dieser Strategie kontinuierlich runtergefahren. Die Begleiterscheinungen sind schlechte Laune, Vermeidung von gemeinsamer Zeit, wenig Zuneigung, Nähe und Sex. Kinder haben häufig eine besondere Antenne für solche Stimmungen. Für sie ist das Verhalten der Eltern belastend. Nicht selten sind Aggression, nachlassende schulische Leistungen und andere Verhaltensänderungen eine Reaktion auf die schlechte Stimmung zu Hause.
Wie entkommst Du dem Teufelskreis?
„Na prima, und wie mache ich es jetzt besser?“, fragst Du Dich jetzt. Die folgenden Punkte unterstützen Dich dabei, Deine Beziehung wieder auf Vordermann zu bringen oder im besten Fall verhindern sie, dass Ihr soweit kommt. Wann der beste Zeitpunkt ist, um mit den Veränderungen zu beginnen? Jetzt. Besser heute, als morgen! Abzuwarten und zu hoffen, dass es sich von alleine wieder einrenkt, dass es nur eine Phase ist und alles wieder gut wird, ist keine Lösung. Es wird nicht von alleine wieder. Du hast den Schlüssel in der Hand, aber bevor sich das Schloss öffnet, musst Du handeln.
Im zweiten Teil findest Du die 6 Punkte, die Dich, Deine Beziehung und Dein Leben verändern. 6 Punkte, die Dir helfen, das Schlüsselloch zu finden.
LIEBLINGSPARTNER – zum Glück Dein Partner.
Über den Autor...
Martin Göhler ist erfolgreich als Single- und Paarcoach tätig. Mit Unternehmen arbeitet er als Beziehungscoach und unterstützt die Optimierung der Zusammenarbeit von Teams und Mitarbeitern.
Expertisen sammelte er in über 25 Jahren in leitender Funktion in mehreren Wirtschaftsunternehmen sowie in vielen Business- und Lifecoachings. Mehr als 30 Jahre glückliche Partnerschaft und drei erwachsene Kinder bereichern sein Leben und prägen ihn. In den letzten Jahren hat er in verschiedenen Medien zahlreiche Beiträge rund um das Thema Partnerschaft und Beziehung veröffentlicht.
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