Du bist, was Du denkst
von Martin Göhler
Unsere Gedanken bestimmen unser Leben, das ist nichts Neues. Deine Gedanken beeinflussen Dein Leben: Deine Partnerschaft, Familie, Freunde, Job, Karriere, Freizeit, Finanzen, Deine Hobbys, Geschmack, Vorlieben und Abneigungen – einfach alles. Nutzt Du diese Tatsache bewusst und positiv für Dich oder lässt Du Deine Gedanken eher treiben und ziehen? Wäre es nicht schön, wenn wir uns ein gutes, glückliches, zufriedenes Leben denken würden? Jeder Veränderung gehen die entsprechenden Gedanken voraus. Können wir dann nicht denken, was wir wollen? Stimmt. Könnten wir, wenn wir wollten. Wir tun häufig das Gegenteil.
Inhalt
1. Wie viele Gedanken denken wir jeden Tag?
2. Wir sind Fehlervermeider
3. Änderungen sind einfach, aber nicht immer leicht
Wie viele Gedanken denken wir jeden Tag?
100, 1.000 oder 10.000? Was glaubst Du? Quantenphysikalische Studien kommen zu dem Ergebnis, dass jeder von uns täglich rund 60.000 Gedanken denkt. Kein Wunder, wenn manchem der Kopf raucht.
Über zwei Drittel, etwa 72 Prozent der Gedanken sind flüchtiger Natur und betreffen Nebensächlichkeiten. Rund 25 Prozent der Gedanken sind negativ oder destruktiv. Nur 3 Prozent sind positive, förderliche und aufbauende Gedanken. Jetzt könnte man meinen, dass 1.800 „gute“ Gedanken doch ausreichen müssten. Ihnen gegenüber stehen allerdings rund 15.000 „schlechte“ Gedanken. Anders ausgedrückt, auf einen guten kommen 8 schlechte.
Die Ursache dafür ist unser Gehirn. Man kann es mit einem Computer vergleichen. Bei einem Computer bestimmen die Programme, welcher Output auf entsprechenden Input folgt. Die Programme in unserem Kopf sind die mentalen Muster, die über Erfahrungen in früher Kindheit automatisch und unbewusst angelegt werden. Diese Erfahrungen steuern unser Verhalten und unsere Reaktionen auch im Erwachsenenalter - wenn wir es zulassen und nicht bewusst gegenlenken.
Wir sind Fehlervermeider
Jeder erinnert sich – häufig ungern – die Rückgabe von Arbeiten in der Schulzeit. Die Fehler waren rot angestrichen. Der Fokus wurde auf das gelenkt, was wir falsch gemacht hatten. Dass wir (meistens) viel mehr richtig gemacht haben, fiel nicht auf und blieb unbeachtet. Die besten Noten bekam man dann, wenn man möglichst viele Fehler vermied. Es ist jedoch ein großer Unterschied, ob man Fehler (=Negatives) vermeidet oder Dinge richtig macht (=Positives). Damit verschiebt sich unser Augenmerk. Deutlich wird das auch durch die Äußerung „Nicht schlecht“, wenn wir gefragt werden, wie es uns geht. Unsere (unbewussten) Reaktionsmuster verhindern zu sagen „Vielen Dank, mir geht es sehr gut“.
Die Auswirkungen dieser Haltung sind enorm und wirken in Bereiche hinein, die lange hinter der Schulzeit liegen. Beispielsweise haben viele Unternehmen damit zu kämpfen, dass Mitarbeiter nicht bestrebt sind, Dinge richtig zu machen, sondern möglichst keine Fehler zu machen. Wer jedoch bestrebt ist, keine oder möglichst wenige Fehler zu machen, wird Risiken eher meiden, am Status quo und bekannten Herangehensweisen festhalten.
Ähnlich ist es bei der Partnersuche, beim Dating und in Partnerschaften. Man hält an Vorstellungen, Ansprüchen und Beziehungsmustern fest, selbst wenn man damit nicht erfolgreich oder die Beziehung nicht erfüllt ist. Wer das Haar in der Suppe sucht, der wird es finden. Warum sucht man aber überhaupt danach? Warum unverbindlich bleiben, selbst wenn man einen Menschen gefunden hat, mit dem man gerne zusammen bleiben möchte und glücklich ist?
Änderungen sind einfach, aber nicht immer leicht
Es gibt viele mentale Techniken, um negatives Denken in eine positive Grundhaltung und optimistische Sicht zu verändern. Das häufig empfohlene „Positive Denken“ funktioniert dafür nur eingeschränkt. Denn positives Denken setzt einerseits eine negative Ausgangssituation voraus, andererseits läuft man Gefahr, sich etwas schönzureden.
Funktionierende Techniken bauen nicht darauf statt „Schwarz“ künftig „Weiß“ zu denken, sondern arbeiten die persönlichen Bewertungen heraus, die man über „Schwarz“ gebildet hat, und prüft die Schlüsse, die man daraus gezogen hat. Kommt die Prüfung zu dem Ergebnis, dass die Muster dysfunktional sind, kann die Person sich anschließend für neue Reaktionsmuster und ein anderes Verhalten entscheiden. Coache, die für diesen Mindesetwandel ausgebildet sind, können hierbei gute und nachhaltige Unterstützung bieten. Das verkürzt die Prozesse meist enorm, manchmal werden sie mit Hilfe der Coache überhaupt erst möglich, da man selbst in manchen Problembereichen einen blinden Fleck hat.
Ein neues Mindset kommt nicht von alleine und es ist gut möglich, dass es nicht von heute auf morgen gelingt. Vor dem Hintergrund, dass die bisherigen Muster, Jahre, vielleicht Jahrzehnte eingefahren sind, mag das sogar plausibel sein. Allem voraus geht der erste Gedanke – und was Du denken kannst, kannst Du erreichen. Dazu müsste einer der nächsten Gedanken dann sein, die Veränderung anzugehen und aktiv zu werden. „Es“ wird sich nichts ändern, Du hast es in der Hand.
Der häufig zitierte Buddha meinte: „Was du denkst, bist du. Was du bist, strahlst du aus. Was Du ausstrahlst, ziehst Du an.“ Wäre es da nicht sinnvoll, das zu denken, was wir wollen, unsere Gedankenwelt beziehungsweise die Bereiche, die uns nicht gefallen, neu zu programmieren und mit einem neuen Mindset das zu bekommen und zu erreichen, was wir uns wünschen?
LIEBLINGSPARTNER – glücklich zu zweit.
Über den Autor...
Martin Göhler ist Single- und Paarcoach. Mit Unternehmen arbeitet er als Beziehungscoach und unterstützt die Optimierung der Zusammenarbeit von Teams und Mitarbeitern. Weitere Informationen unter www.mg-coaching.de.
Expertisen sammelte er in über 25 Jahren in leitender Funktion in mehreren Wirtschaftsunternehmen sowie in vielen Business- und Lifecoachings. Mehr als 30 Jahre glückliche Partnerschaft und drei erwachsene Kinder bereichern sein Leben und prägen ihn. In den letzten Jahren hat er in verschiedenen Medien zahlreiche Beiträge rund um das Thema Partnerschaft und Beziehung veröffentlicht.
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