Ende des Geschlechterkampfs – Frauen und Männer sind Partner, keine Gegner
von Martin Göhler
Manche Partnerschaft hat mehr mit einem Kriegsschauplatz gemein, denn mit einer Institution der Liebe, des Vertrauens und des gemeinsamen Vorankommens. Nebensächlichkeiten führen zu Vulkanausbrüchen, tagelangem aneinander vorbei leben, Ignoranz und es dem anderen heimzahlen zu wollen. Die Beziehung wird zu einer Belastung für die Partner. Sind Kinder mit dabei, lernen sie von ihren Vorbild-Eltern, wie Beziehung (nicht) funktioniert – und sind ebenfalls die Leidtragenden.
Als Greta und Bernhard vor über 15 Jahren heirateten, war die Liebe groß. Davon war zum Zeitpunkt, als Greta sich an uns wendete, nicht mehr viel übrig. Im Gespräch hat sie uns erzählt, wie ihr heutiger Ehealltag aussieht. Die beiden haben zwei Kinder im Alter von 12 und 14 Jahren. Vor vier Jahren hatte Bernhard eine Affäre mit einer Kollegin, gleichzeitig einer Freundin von Greta. Die Beziehung glich einer Wohn- oder Zweckgemeinschaft. Kommunikation fand über das absolut Notwendige statt. Ständiger Streit hatte das Paar mürbe gemacht. Nähe und Sexualität hatten darin schon seit Längerem keinen Platz mehr. Greta wendete sich an uns als Partnervermittlung, da sie sich von Bernhard trennen und daher einen neuen Partner finden wollte.
Grundsätzlich nehmen wir keine Kunden in die Partnervermittlung auf, die noch in einer Beziehung sind. Das hat keine moralische Hintergründe, sondern funktioniert einfach nicht. Weder für die Beteiligten, noch für einen neuen Partner, noch für eine neue Beziehung. Wir haben Greta angeboten, sie als Coach zu unterstützen, um herauszufinden, was sie will und auch, warum sie bis jetzt bei Bernhard geblieben ist. War es ihr Sicherheitsbedürfnis oder war doch noch ein Funke von früher übrig?
Eva pflückt, Adam isst...
Seit Eva den paradiesischen Apfel gepflückt hat und Adam davon gegessen hat - nein, Eva ist nicht „Schuld“, beide sind zu gleichen Teilen verantwortlich! -, existiert der Kampf der Geschlechter. In Beziehungen wird er besonders deutlich, aber auch am Arbeitsplatz, in Vereinen, in Gesellschaften, Kulturen und Völkern wird er bis heute ausgetragen. Frauen wurden (werden) unterdrückt und gedemütigt, Männer verachtet und ausgenutzt. Die Emanzipation der Frauen in der westlichen Welt hat diesen Kampf nicht beendet, sondern den Spieß nur umgedreht. Dies trägt allerdings nicht zu einem friedlichen Miteinander bei, sondern lediglich zu einem Wechsel der Waffen und einer veränderten Kriegsführung. Es soll an dieser Stelle weder beurteilt werden, was gerechtfertigt ist, noch wer möglicherweise was verdient hat. Auch der moralische Zeigefinger – oder gar Mittelfinger – ist nicht das Thema.
Vielmehr geht es um das Ergebnis. Und das Ergebnis vom Geschlechterkrieg sind keine funktionierenden Paarbeziehungen, glückliche Familien, ein harmonisches Miteinander und ein gemeinsames Ziehen an einem Strang in die gleiche Richtung. Es ist schon erstaunlich, mit welcher Intensität Menschen dafür sorgen, Recht zu haben und zu leiden, als Unrecht zu haben und Glücklich zu sein. Der Jahrtausende währende Kampf zwischen Frauen und Männern findet bis heute seine Fortsetzung. Es wird verachtet, entwertet, verletzt, gedemütigt, unterminiert, betrogen, gehasst, als gäbe es kein Morgen. Jeder meint, er sei im Recht, sein Tun legitim und überhaupt ist er der bessere Mensch.
Die Hintergründe der Entstehung des Geschlechterkriegs und die Frage, wer falsch oder richtig liegt oder Recht hat, sind dabei sekundär. Es gibt keine sinnvolle Rechtfertigung dafür, in Zukunft weiterhin aus allen Rohren zu feuern und dabei anderen, aber vor allem sich selbst Schaden zuzufügen. Der Preis, den man dafür bezahlt, ist hoch. Unzufriedenheit, Sorgen, Kummer, Angst, Misstrauen, Mangel; eines mit Sicherheit nicht: Glück und Zufriedenheit.
Warum fällt es vielen so schwer zu akzeptieren, dass Männer und Frauen eben nicht gleich sind, ohne dass dabei der eine oder die andere besser oder schlechter ist? Zu akzeptieren, dass Männer und Frauen unterschiedliche Fähigkeiten, Eigenschaften, Vorlieben und Begabungen haben und gerade die Kombination dieser Faktoren das Salz in der Suppe sind und zu einem friedlichen, harmonischen, förderlichen Miteinander und glücklichen Beziehungen führen?
Eine glückliche Beziehung führt zu einem erfüllten Leben
Eine glückliche Beziehung führt zu einem erfüllten Leben – dies behauptet jedenfalls ein Großteil der Paare, die seit mehr als zehn Jahren liiert sind. Liebe, Vertrauen, Respekt, Toleranz, Fehler machen und Fehler verzeihen, Nähe, Sexualität, gute Kommunikation, Großzügigkeit, Abwechslung und Weiterentwicklung – das sind die Zutaten für eine gute Beziehung, behaupten sie.
Nach einigen Coachings war Gretas bereit, einen Neuanfang mit Bernhard zu machen. Sie lachte, als wir sie fragten, ob sie vor 15 Jahren auf dem Standesamt der Meinung war, mit dem „Ja“ zu Bernhard gleich den größten Fehler ihres Lebens zu machen. Gretas Wunsch war es, dass auch Bernhard einige Coachingstunden mit uns machte – und sie war verwundert, dass Bernhard gerne bereit war, ihren diesen Wunsch zu erfüllen. Die letzten Stunden kamen sie gemeinsam. Beide waren bereit, den anderen so zu sehen und zu akzeptieren, wie er war – und nicht, wie sie meinten, dass er zu sein habe. Die Qualität ihrer Beziehung veränderte sich. Sie lebten ihre Beziehung und ihre Ehe. Auseinandersetzungen haben die beiden noch ab und zu, allerdings mit einem völlig anderen Verlauf als früher. Und auch den beiden Kindern gefällt die Beziehung ihrer Eltern jetzt viel besser, die Familie fühlt sich wohl.
Glück ist kein Zufall
Glück ist kein Zufall und fällt nicht vom Himmel. Beziehung heißt nicht, die Füße hochzulegen und abzuwarten, was das Leben zu bieten hat. Männer und Frauen sind nicht gleich, beide haben positive und negative Eigenschaften. Dies zu akzeptieren und darin ein Geschenk, Herausforderung und Aufgabe zu sehen, trägt zum Frieden der Geschlechter, zu einer verbindlichen Beziehung, einer glücklichen Partnerschaft und einem begeisterten Leben bei. Geben Sie sich nicht mit weniger zufrieden!
LIEBLINGSPARTNER – zum Glück Ihr Partner.
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