Glücklich zu zweit statt Zoff, Trennung und Scheidung – so geht’s!
von Martin Göhler

Streit gibt es bekanntlich in den besten Familien. Streit zeigt, dass die Beziehung lebendig ist und die Partner sich auseinandersetzen. Streit ist der Beweis, dass der Partner wichtig ist. Ist das alles so? Für alle drei Statements gilt: Es kommt darauf an, um was für einen Streit es sich handelt, wie der Streit geführt wird und was am Ende dabei herauskommt.
69 Prozent aller Beziehungsprobleme sind unlösbar
Zu diesem Ergebnis kommt der amerikanische Psychologe John Gottman, der durch seine Arbeiten zur Prognose der Stabilität und Dauerhaftigkeit von Beziehungen bekannt geworden ist. 69 Prozent – diese Zahl mag auf den ersten Blick erschrecken, bedeutet sie doch, dass, sofern sie stimmt, es für über zwei Drittel aller in Partnerschaften und Beziehung auftretenden Konflikten keine Lösung geben soll. Richtig oder falsch und was sind die Konsequenzen? Wird die Partnerschaft trotz der Probleme aufrecht erhalten oder sind die Probleme ursächlich für eine Trennung oder Scheidung? Oder sind solche Forschungsergebnisse Begründung dafür, sich um die Lösung von Problemen gar nicht erst zu bemühen? Vermutlich gibt es keine einzig richtige, finale Antwort auf diese Fragen, keine Schwarz-weiß-Reaktionen und keine zwangsläufigen Wenn-Dann-Zusammenhänge. Zunächst ist dies nur eine statistische Zahl. Jede Partnerschaft ist individuell und hat ihre eigenen Probleme. Ebenso sind die Konsequenzen individuell und davon abhängig, um welche Probleme es sich handelt, wie die Partner damit umgehen und welche Lösungswege sie wählen.
Kategorien von Beziehungsproblemen
Kommen Menschen zusammen, treffen individuelle Charaktere aufeinander. Das ist grundsätzlich und immer so. Dabei ist es so, dass je intensiver der Kontakt zwischen den Menschen ist, desto größer die Bedeutung der charakterlichen Schnittmenge, Wertesysteme, Glaubenssätze, Persönlichkeitsstrukturen, Einstellungen, Ansichten und Verhaltensweisen. Dadurch steigt mit zunehmender Kontaktintensität das Konfliktpotenzial zwischen Menschen. In keiner anderen Konstellation kommen sich Menschen so nahe und sind so miteinander verbunden, wie in einer Partnerschaft und Ehe. Damit ist klar, dass Schwierigkeiten in Beziehungen einen enormen Einfluss auf das Befinden, die Zufriedenheit, sogar die Gesundheit haben. Der Grad der Auswirkungen hängt unmittelbar mit dem Problem zusammen.
Grundsätzliche kann man drei Problembereiche definieren:
Alltagsprobleme: Dazu gehören beispielsweise Haushalt, Kindererziehung, Ordnung und Sauberkeit, Sexualität, Freizeit- und Urlaubsgestaltung, finanzielle und soziale Angelegenheiten.
Persönlichkeitsprobleme: Zu diesem Bereich zählt alles, was in der Persönlichkeit der Partner begründet ist, beispielsweise grundsätzliche Überzeugungen, politische Ansichten und alles, was in der individuellen Persönlichkeitsstruktur der Partner begründet ist. Die Trennung von Alltags- und Persönlichkeitsproblemen ist unscharf und von Paar zu Paar unterschiedlich. Was für die einen unlösbar erscheint, ist für andere in kurzer Zeit erledigt und kein Thema mehr.
Dauerstressprobleme: In dieses Problemfeld fallen alle Alltags- und Persönlichkeitsprobleme, die über einen längeren Zeitraum ungelöst bleiben und über die sich ein Paar ständig und immer und immer wieder auseinandersetzt. Solche Probleme sind Gift für eine Partnerschaft, sie sind Ursache für Fremdgehen, Betrug, Trennung und Scheidung. Für Außenstehende mag es sich um triviale Dinge handeln, Freunde und Bekannte bieten scheinbar plausible Tipps und Ratschlägen als mögliche Lösungen an. Den Betroffenen hilft es meist nicht, da ihre persönliche Disposition mit der des Partners eine toxische Verbindung erzeugt hat, für die es kein Gegenmittel zu geben scheint.
Jedes Problem, unabhängig davon, wie banal es anfangs sein mag, hat das Potenzial, eine Beziehung auf Dauer zu gefährden. Steter Tropfen höhlt den Stein und ständiger Streit über einen Problembereich verhindert Zufriedenheit und Glück in einer Partnerschaft und ist Auslöser für den Tod der Beziehung. Selbst wenn es nicht zur finalen Trennung kommt, weil die befürchteten Folgen davon als gravierender bewertet werden, als eine Fortsetzung der Konflikte, ist eine erfüllte Partnerschaft unter diesen Voraussetzungen unmöglich.
Für jedes Problem gibt es mindestens eine Lösung
Ich bin nicht der Ansicht, dass der überwiegende Teil der Probleme in Partnerschaften unlösbar ist. Im Gegenteil. Für jedes Problem existieren eine oder mehrere Lösungen, die häufig nicht einmal sonderlich schwierig oder kompliziert sind. Die Frage ist folglich nicht, ob es Lösungen gibt, sondern ob die Partner einerseits bereit sind, von ihren jeweiligen, konfliktträchtigen Standpunkten abzurücken und neue einzunehmen. Andererseits hat jede Lösung Konsequenzen, mit denen das Paar sich zu arrangieren hat, die zu akzeptieren sind und mit denen man leben muss.
Wichtig ist außerdem die Streitkultur eines Paares. Geht es einem oder beiden in erster Linie darum, recht zu haben, den anderen zu dominieren oder zu unterminieren, Sieger zu sein und den anderen damit zum Verlierer zu machen oder ihn niederzumachen? Oder geht es im Streit darum, den eigenen Standpunkt darzulegen, sich den des anderen anzuhören und anschließend gemeinsam eine Lösung zu finden?
In Beziehungen bilden sich von Beginn an Verhaltens- und Reaktionsmuster, die auf den Persönlichkeiten der beiden Partner beruhen. Im Laufe der Jahre verfestigen sich die Muster zu festen Bahnen, in denen dann auch Konflikte ausgetragen werden. Es bedarf eines hohen Maßes an Reflexionsfähigkeit, um eingeschliffene, festgefahrene, dysfunktionale Muster zu erkennen und aufzubrechen und durch funktionale, lösungsorientierte Verhaltens- oder Reaktionsweisen zu ersetzen. Meist gelingt es Paaren nicht, ohne Unterstützung das eigene Verhalten zu erkennen oder die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass es andere Reaktionsweisen geben könnte, als die, die sie häufig schon viele Jahre mit mäßigem Erfolg anwenden. Das liegt nicht an persönlichem Unvermögen oder grundsätzlich an fehlender Konfliktlösungsfähigkeit, sondern daran, dass man auf einem, manchmal sogar auf beiden Augen blind ist, wenn es um eigene Angelegenheiten geht. Es ist unmöglich eine Lösung zu finden, weil man das eigentliche Kernproblem nicht erkennen kann. Häufig selbst dann nicht, wenn es für Außenstehende offensichtlich „auf dem Tisch“ liegt. Lösungsversuche gleichen einem Stochern im Nebel mit geringer Wahrscheinlichkeit auf ein positives Ergebnis.
Paarcoache sind Beziehungsexperten, die spezialisiert sind, bei Partnerschaftskonflikten aus den offensichtlichen Problemen die dahinterliegenden Ursachen zu erkennen und den Partnern so zu vermitteln, dass sie sie selbst erkennen. Der trübe Teich, in dem man bisher fischte, klärt sich, die Probleme werden sicht- und damit lösbar. Das Wahrnehmen des Kernproblems ist Voraussetzung dafür, Lösungsalternativen zu finden und sich für eine der Alternativen zu entscheiden.
Der finanzielle und zeitliche Aufwand des Paarcoachings wird durch den Gewinn der Qualität der Paarbeziehung, intensive Zweisamkeit, erfüllte Sexualität, gemeinsames Glück, durch mehr Wohlbefinden und Zufriedenheit mehr als ausgeglichen. Selbst wenn die Partner im Coaching herausfinden, dass die beste Lösung ist, künftig getrennte Wege zu gehen, kann der Coach eine friedliche Trennung unterstützen.
Nach meiner Erfahrung aus der Arbeit mit vielen Klienten müsste es in vielen Fällen soweit nicht kommen, wenn die Paare nicht bis „kurz vor 12“ warten würden, bis sie externe Unterstützung in Anspruch nehmen. Mit einem leichten Schnupfen muss niemand gleich ins Krankenhaus, wer aber wartet, bis die Beziehung eine „Lungenentzündung“ hat, anschließend mit dem besten Freund oder Freundin daran herumdoktert, noch eine weitere Weile zuwartet, ob „es“ nicht doch vielleicht von selbst verschwindet, sollte sich nicht wundern, wenn eine Rettung der Beziehung dann kaum noch möglich ist. Viel Streit, Unzufriedenheit, Unwohlsein und psychosomatische Störungen wären zu verhindern, wenn rechtzeitig professionelle Hilfe eines Coaches gesucht würde. Meist reichen wenige Stunden mit dem Partnerschaftsexperten aus, um mehr Harmonie, Zufriedenheit, Glück und Erfüllung in die Beziehung zu bringen. Eine Partnerschaft verändert sich im Laufe der Jahre genauso, wie sich die Partner in dieser Zeit verändern. Wäre es nicht wünschens- und erstrebenswert, dass sich die Beziehung immer weiter zum Positiven verändert, inniger und vertrauter wird? Es liegt in der Hand der jeweils Beteiligten, in welche Richtung sie ihre Beziehung entwickeln.
Was wählen Sie für Ihre Beziehung? Welchen Weg wollen Sie gehen? Wohin entwickeln Sie Ihre Partnerschaft? Es liegt in Ihrer Hand!
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