Heute schon so richtig (über den Partner) geärgert?
von Martin Göhler

Mit einem leichten, kaum wahrnehmbaren Grummeln beginnt es, das Grollen wird lauter und kommt näher, plötzlich Blitz und Donner und sintflutartiger Regen. Ähnlich wie ein Unwetter ist es auch mit dem Ärger. Zunächst verändert sich die Gefühlslage unmerklich, um sich nach einer Weile explosionsartig zu entladen, eben wie ein heftiges Gewitter.
Manche Menschen sind wie ein Vulkan, bei dem es lange und fast unmerklich für Außenstehende brodelt, bevor es zum Ausbruch kommt. Andere explodieren bei jeder Kleinigkeit und beruhigen sich schnell wieder. Bei wiederum anderen ist es situationsabhängig, manchmal Vulkan, manchmal schnell vorüberziehendes Sommergewitter.
Die Gründe für Ärger sind so vielfältig wie die Menschen. Man kann sich über alles und jeden ärgern. Die Entwicklung eines Ärgers ist immer ähnlich: Da ist zunächst 1. eine Situation, der Auslöser des Ganzen, über den man 2. eine Meinung hat, sie bewertet, woraufhin sich 3. spezifische Gefühle breitmachen, unter Umständen auch zu 4. körperliche Reaktionen führen und daraus 5. ein bestimmtes Verhalten resultiert.
Die meisten Menschen sind der Meinung, dass die Situation (1) für den Ärger verantwortlich ist. Wäre das richtig, müsste folgerichtig diese spezifische Situation bei jedem Menschen und zu jeder Zeit gleiche Gefühle auslösen. Dem ist jedoch nicht so. Nicht alle Menschen ärgern sich über Handtücher auf dem Boden, den Vordermann im Auto oder die Schlange an der Kasse.
Entscheidend ist die Meinung über oder die persönliche Bewertung (2) der spezifischen Situation. Haben Sie ein Sommerfest geplant und es schüttet, ärgern Sie sich über das Wetter. Sind Sie jedoch Landwirt, freuen Sie sich über das feuchte Nass, da es der Ernte guttut. An der Situation selbst kann man zumindest beim Wetter nichts ändern, man hat jedoch Einfluss darauf, wie man reagiert. Reagiert man mit Ärger, hat man Regen + Ärger, reagiert man mit Gelassenheit, hat man nur Regen. Was ist besser und für das Sommerfest förderlicher?
Auch in anderen Situationen hängt es ausschließlich von der persönlichen Bewertung ab, ob man sich darüber ärgert oder nicht. Man hat die Wahl, immer. Ärger beeinflusst das eigene Wohlbefinden und kann, tut man es regelmäßig, chronisch werden. Übelkeit, Magenbeschwerden, Schlafstörungen und anderes mehr können die Folge sein. In jedem Fall führt Ärger zu einer Beeinträchtigung der Lebensqualität. Für manche Menschen ist Ärger wie ein Motor, der sie antreibt, allerdings kein Antrieb, der Lebensfreude verheißt.
Da der Ärger ausschließlich von der eigenen Bewertung abhängt, liegt die Ursache des Ärgers folglich bei einem selbst. Eine Person, ein Verhalten oder eine Situation entspricht nicht den eigenen Vorstellungen oder Erwartungen. Der Anspruch dahinter: Die Welt, der Partner, andere Menschen oder was auch immer haben (gefälligst) so zu sein, wie ich es mir vorstelle. Der Zusammenhang ist genau anders herum: Menschen und Situationen sind wie sie sind; man selbst hat die Wahl, wie man darauf reagiert.
Häufiger Ärger über und mit dem Partner beeinträchtigt nicht nur die Beziehung, sondern ist auch Hinweis darauf, dass in der Beziehung grundsätzlich etwas nicht stimmt. Ärger löst das Problem nicht, im Gegenteil. Die Partner müssten klären, was prinzipiell nicht in der Beziehung stimmt, was man sich vom anderen wünscht und bereit ist zu geben.
Auch in anderen Situationen hilft es innezuhalten und über den tatsächlichen Grund des Ärgers nachzudenken. Steht man im Stau und kommt deshalb zu spät zu einem Termin, könnte man künftig früher losfahren. Die Schlange an der Kasse könnte man vielleicht umgehen, wenn man einen anderen Einkaufszeitpunkt wählt, stören die Kollegen oder der Chef, macht es vielleicht Sinn, über einen Wechsel nachzudenken, den ewig unpünktlichen Handwerker kann man ersetzen.
Manch einer wird jetzt einwenden, dass dies leichter gesagt als getan ist. Das stimmt. Wer allerdings alles beim Alten lässt, kann dann zumindest die eigene Bewertung überprüfen und gegebenenfalls ändern. Wer jetzt behauptet, auch das sei nicht einfach oder Schönreden, dem bleibt als Alternative lediglich sich auch weiterhin zu ärgern. Das ist nicht falsch, schließlich hat auch jeder ein Recht auf Ärger.
Wenn Sie der Ärger ärgert, Sie daran etwas ändern möchten, selbst aber nicht weiter kommen, kann ein Coachinggespräch Sie dabei unterstützen, Ihren Ärger loszuwerden. Rufen Sie uns an.
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