Kurz-Beziehung oder langfristige Partnerschaft - was macht den Unterschied?
von Martin Göhler

Die Psychologen und Beziehungsforscher Paul W. Eastwick, Elizabeth Keneski, Taylor Morgan, Meagan McDonald und Sabrina Huang der University of California und der University of Texas haben versucht den Unterschied zwischen kurz- und langfristigen Beziehungen herauszufinden, und ob, und gegebenenfalls woran erkennbar ist, ob das letzte Date Chancen hat, sich zu einer andauernden Partnerschaft zu entwickeln oder vorübergehender Natur ist. Dazu haben sie über 800 Probanden nach Ereignissen bei ihren letzten Beziehungen befragt. Die Ergebnisse wurden im Journal of Experimental Psychology veröffentlicht.
Die Studie definiert One-Night-Stands bis zu wenige Tage oder Wochen andauernde Episoden als kurzfristig, während alles, was darüber hinausgeht, als längerfristige Beziehungen bezeichnet wird.
Wenig überraschend ist, dass die „Schmetterlinge im Bauch-Gefühle“ zu Beginn beider Beziehungsformen nahezu gleich laufen und sich nach einer gewissen Zeit gegensätzlich entwickeln. Bei den Shorters nehmen sie ab, bei den Longterms zu. Ein weiteres Ergebnis der Studie: Bestimmte Ereignisse vor dem ersten Sex sind den Teilnehmern stärker in Erinnerung geblieben. Dies wird unter anderem auf die Ungewissheit der weiteren Entwicklung der Beziehung zurückgeführt, die in diesem Abschnitt herrschte. Die ersten sexuellen Begegnungen scheinen mitentscheidend zu sein, wie es mit der Beziehung weitergeht. „Die erste sexuelle Erfahrung mit einem Menschen ist einer der ausschlaggebenden Faktoren, ob die Beziehung weitergeführt wird“, so die Autoren.
Das Verhalten in den persönlichen Sozialsystemen unterscheidet sich laut Studie ebenfalls. Wer der besten Freundin, dem Kumpel oder den Eltern von der neuen Bekanntschaft erzählt oder sie sogar trifft, meint es ernst mit der Beziehung und ist einer längerfristigen Partnerschaft nicht abgeneigt.
Verbindlichkeit, keine anderen Dates neben der neuen Beziehung, dem anderen „ich liebe dich“ zu sagen und sich öffentlich zu der Beziehung zu bekennen findet in Beziehungen, die sich zum Dauerbrenner entwickeln bis zu viermal häufiger statt, als in kurzfristig angelegten Begegnungen.
Zukunftspläne zu schmieden, zusammen einen Kurztrip mit Übernachtung zu unternehmen und gemeinsam etwas Neues zu machen sind laut Studie weitere Faktoren, die häufiger auf dem Weg in eine verbindliche Partnerschaft stattfinden.
Konflikte, Streit und unterschiedliche Auffassungen kommen in jeder Beziehung früher oder später vor. Der Umgang und die Auflösung der Konflikte ist ein weiterer entscheidender Faktor für die Dauer der Beziehung. Kleine und große Unwahrheiten, Eifersucht, Ärger über den anderen, Unpünktlichkeit und Unzuverlässigkeit, den anderen einengen und kontrollieren, bedeutet dann häufig das Ende einer Beziehung, während sich die Partner ernsthaft um eine Lösung bemühen, wenn ihnen an der Partnerschaft und ihrem Fortbestand etwas liegt.
Im Grunde verrät die Studie nicht viel, auf das man nicht selbst hätte kommen können und es stellt sich die Frage nach der Henne und dem Ei beziehungsweise nach der persönlichen Bewertung einzelner Ereignisse. Wer auf Wolke 7 schwebt, bis über beide Ohren verliebt ist, bewertet unbewusst den ersten Sex möglicherweise weniger kritisch, ist eher an einer Konfliktlösung interessiert, mit der beide Partner zufrieden sind, als jemand, der quasi schon auf dem Absprung ist und noch einen Grund dafür braucht.
Laut Singleforschung hat der überwiegende Teil der Singles den Wunsch nach einer dauerhaften Partnerschaft, am liebsten ein Leben lang. Über das Verhalten in Beziehungen, die Ansprüche, Vorstellungen, Wünsche und Bedingungen entscheiden die persönlichen Muster, die von früher Kindheit an aus Ereignissen und Erfahrungen gebildet werden. Diese meist unbewussten Beziehungsmuster werden in jede Partnerschaft mitgenommen und sind für die Entwicklung der Beziehung von enormer Bedeutung. Menschen, die in Beziehungen immer wieder gleiche oder ähnliche Erfahrungen machen, sind gut beraten, ihre Beziehungsmuster zu prüfen und zu überlegen, warum immer wieder ähnliche Erfahrungen gemacht werden. Der Grund dafür ist meist nicht der Partner, sondern man selbst und das eigene Verhalten, worauf ein Partner reagiert.
Sie möchten endlich wissen, warum Sie so und nicht anders reagieren oder welches Beziehungsmuster Sie hindert oder hemmt und daran etwas ändern? Dann machen Sie zusammen mit einem Singlecoach ein Check-up Ihrer Beziehungsmuster. Gerne können Sie sich an uns wenden. Rufen Sie uns an.
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