Partnersuche auf der Ersatzbank
von Martin Göhler
Bei der Partnervermittlung und im Coaching hören wir häufig Sätze wie „Interessiert mich sehr, ich bin aber gerade so beschäftigt und melde mich in drei Monaten“ oder „Ich würde das ja gerne ändern, aber das geht aus folgendem Grund im Moment nicht...“ oder auch „Ich mache das dann später“.
Über die Unverbindlichkeit bei der Partnersuche und bei Dating haben wir schon mehrfach berichtet. Die „Aufschieberitis“ ist ein weiteres Phänomen, welches Menschen in ihrem Leben beeinträchtigt und dazu führt, dass sie ihre Ziele nicht erreichen. Das gilt unisono für alle Lebensbereiche. Bezogen auf den Wunsch nach einer glücklichen Partnerschaft wird dieses Ziel für all diejenigen Singles nahezu unerreichbar bleiben, die nicht selbst aktiv werden.
Der Fachbegriff dafür lautet Prokrastination und bezeichnet das Aufschieben von Tätigkeiten oder Entscheidungen auf einen späteren Zeitpunkt. Rund 20 Prozent der Bevölkerung leidet unter chronischer Prokrastination, allerdings - es kennt jeder. Forscher haben herausgefunden, dass Männer häufiger Dinge verschieben, als Frauen. Da sich die Dinge meistens nicht von alleine erledigen, geraten Menschen, die häufig Entscheidungen verschieben in einen Teufelskreis: Der Berg unerledigter Aufgaben wird immer größer, der Druck auf den Einzelnen steigt, da das Nichterledigen Konsequenzen hat. Dadurch entsteht Frust und Hilflosigkeit und man verschiebt weiter, wodurch der Berg wächst. Wir alle kennen den Satz „eigentlich wollte ich schon immer mal …“.
Unentschlossenheit und Angst vor falschen Entscheidungen
Die Ursachen sind vielfältig: Faulheit, Unentschlossenheit und die Angst eine falsche Entscheidung zu treffen, gehören ebenso dazu, wie sich nicht festlegen zu wollen. Es ist ja vermeintlich so schön, immer alle Optionen zu haben. Dabei sind wir uns meistens überhaupt nicht bewusst, dass die Entscheidung, nichts zu tun, ebenso eine Entscheidung ist. Und jede Entscheidung hat bestimmte Konsequenzen. Natürlich gibt es mitunter sachliche Gründe, die eine spätere Entscheidung bedingen können. In den meisten Fällen ist es jedoch so, dass eine Entscheidung auf einen späteren Zeitpunkt verschoben wird, da man unsicher ist, zunächst weitere Informationen sammeln möchte oder der Ansicht ist, die Zeit sei noch nicht reif, die Entscheidung zu treffen. Meistens handelt es sich dabei um Ausreden und man ist sich nicht bewusst, dass auch das viel Energie kostet und Frust verursachen kann. Was soll in zwei, drei oder sechs Monaten anders sein? Wie soll die Zeit „reif“ werden oder wie die Unsicherheit beseitigt?
Was die Partnersuche betrifft, kann sich jeder die Frage stellen, wieso ein Zeitpunkt in drei oder sechs Monaten besser sein sollte, als heute? Es ist bekannt, dass neue Projekte, die nicht innerhalb von drei Tagen begonnen werden, nur noch eine minimale Chance haben, überhaupt jemals in die Tat umgesetzt zu werden. Dies ist auch für Singles mit dem Wunsch nach einer Partnerschaft wichtig. Wenn sie den Start ihres „Projektes“ Partnerschaft in die Zukunft verschieben, ist es durchaus möglich, dass sie ihr Ziel auch erreichen – irgendwann. Nur, wann ist irgendwann? Und wäre es nicht viel schöner, die Zeit jetzt mit einem Partner zu genießen?
Sie können sich auch fragen, was die Ursache Ihres Aufschiebens ist. Ist es die Unsicherheit, einen Partner zu finden? Die Angst vor Ablehnung? Sie können sich auch fragen, ob Sie überhaupt einen Partner finden wollen und bereit sind, sich auf einen anderen Menschen einzustellen und einzulassen.
Zeit für Partnersuche, Partnerschaft und Partnervermittlung
Bei uns melden sich für die Partnervermittlung manchmal Menschen, bei denen schon die Vereinbarung eines Erstgesprächstermins den Eindruck vermittelt, dass sie ihre Zeit auf Wochen hinaus minutiös verplant haben und sich nur mit größten Schwierigkeiten ein freier Slot finden lässt. Dass eine Partnerschaft und gemeinsame Beziehung Zeit erfordert, den anderen kennenzulernen, gemeinsame Interessen zu entwickeln und eine verbindliche Beziehung aufzubauen, liegt auf der Hand. Wir fragen Menschen in diesem Fall, ob sie für eine Partnerschaft eigentlich Zeit haben oder bereit sind, sich Zeit zu nehmen.
Eine weitere Frage, die Sie sich auch selbst stellen können, ist, welche Priorität Sie der Partnersuche und einer späteren Partnerschaft einräumen. Einen Menschen zu finden, mit dem man am besten für immer zusammenbleibt, glücklich ist, vielleicht eine Familie oder Patchwork-Familie gründet, ist keine Nebensächlichkeit.
Natürlich muss jeder „seine Brötchen verdienen“ und im Job sein Bestes geben. Man hält sich sportlich fit und geht regelmäßig ins Fitnessstudio, man trifft sich mit Freunden und pflegt seine Hobbys. Warum setzt man dann nicht ähnliche Prioritäten für die Partnersuche oder die Partnerschaft? Es ist nicht falsch, hat aber die Konsequenz, dass man im kommenden Sommer immer noch alleine ist und an Weihnachten und im darauffolgenden Sommer und… Wenn Sie einen Partner finden möchten, dann fangen Sie jetzt damit an. Es gibt viele Möglichkeiten, die Partnervermittlung ist eine davon. Werden Sie aktiv, rufen an und vereinbaren Sie einen Termin. Nur den Hörer in die Hand nehmen müssen Sie selbst, springen Sie ins kalte Wasser und holen Sie damit die Liebe von der Ersatzbank und bringen Sie sie ins Spiel. Wir unterstützen Sie gerne. Rufen Sie uns an, schreiben Sie uns oder erstellen und senden Sie uns gleich Ihr Profil und Ihre Wünsche.
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