Risiko Partnerschaft
von Martin Göhler

„Ich habe Angst, wieder so enttäuscht zu werden“, „meine Unabhängigkeit ist mir ganz wichtig, meine Freiheit möchte ich behalten“, „ich will einen Partner, aber die Vorteile des Singlelebens behalten“ – diese oder ähnliche Sätze hören wir häufig im Coaching von Singles. Die Intention ist verschieden, die Grundaussage gleich: Das Risiko einer neuen Partnerschaft soll „irgendwie“ minimiert werden.
Allgemein bezeichnet ein Risiko Ereignisse, die mit einer möglichen negativen Auswirkung oder Gefahr verbunden werden. Es handelt sich dabei meist nicht um eine reale, sondern „nur“ um befürchtete Auswirkungen, die durch die Situation entstehen könnten. In der Wirtschaft versucht man, durch Risikomanagement die eintretenden negativen Folgen einer Entscheidung greifbarer zu machen, indem ein Risikofaktor aus Eintrittswahrscheinlichkeit und möglichen Auswirkungen gebildet wird. Die Krux an der Sache ist, dass beide Faktoren kaum objektiven, sondern immer subjektiven Einschätzungen unterliegen.
In der Liebe gibt es unterschiedliche Stadien. Wer das Risiko einer Partnerschaft vermeiden möchte, wird sein Leben so gestalten, dass die Chancen, sich zu verlieben, gegen Null gehen. Man programmiert sich selbst systematisch darauf, keinen anderen Menschen so nah an sich ranzulassen, dass eine Gefahr eintreten könnte.
Wer frisch verliebt ist, ist auf Wolke 7 und die rosarote Brille verhindert jeden Gedanken an Gefahren, Risiken werden rausgefiltert, man ist vor Liebe blind. Nach der rund drei Monate anhaltenden Phase der ersten Verliebtheit kommen dann häufig entweder Ängste auf, den anderen zu verlieren oder Befürchtungen, der oder die andere könnte doch nicht „das Gelbe vom Ei“ sein. Beides führt in der Beziehung zu einem ersten Knacks, der, sofern er nicht gekittet wird, zu einer Belastung für die Beziehung wird und zum Zerbrechen führen kann.
Die wenigsten Singles und Paare sind in der Lage, ein professionelles Risikomanagement für ihre Partnerschaft durchzuführen. Aber selbst wenn das gemacht würde, würde es vermutlich wenig bringen. Fakt ist, dass alles im Leben und das Leben selbst mit Risiken verbunden ist und es unmöglich ist, ein Risiko zu vermeiden.
Es gibt keine Garantie, nicht ein zweites oder drittes Mal enttäuscht zu werden. Nur am Rande: Coaching ist eine der besten und wirksamsten Möglichkeiten um herauszufinden, was man selbst damit zu tun hat, Beziehungen mit Männern/Frauen einzugehen, die einen am Ende enttäuschen oder sogar verletzen.
Wer eine Beziehung nicht eingeht, weil er das Risiko vermeiden will, geht damit gleichzeitig das Risiko ein, mit einem Partner nicht glücklich zu werden und weiterhin Single zu bleiben. Das ist weder falsch, noch wird zum Ausdruck gebracht, dass Singles wegen ihres Singleseins nicht glücklich sein können; für diejenigen, die ihr Leben mit einem Partner verbringen möchten, ist dies jedoch keine Option.
Deutlicher wird es, wenn ein Risiko nicht ausschließlich unter dem Gefahrenaspekt oder den möglichen negativen Auswirkungen gesehen wird, sondern gleichzeitig als Chance mit möglichen positiven Folgen. Ob das Gefahren- oder das Chancenpotenzial überwiegt, unterliegt der subjektiven Einschätzung und ist vom persönlichen Naturell abhängig.
In Beziehungen und in vielen anderen Bereichen des Lebens gilt, dass es keine Garantien für ein Gelingen oder positiven Ausgang gibt, ebenso wenig gibt es allerdings Garantien für ein Misslingen oder einen negativen Ausgang. No risk, no fun oder besser no risk, no life. Jedes Risiko bietet gleichzeitig Chancen. Wir können sie ergreifen oder vorbeigehen lassen. Wofür entscheiden Sie sich?
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