Schlabberlook als Beziehungskiller
von Martin Göhler

Als er sie zum ersten Mal sah, war er fasziniert von ihren Augen, ihrem Auftreten, ihrem Styling, ihrem eng anliegenden schwarzen Rock und der raffinierten Bluse. Er traute sich, sprach sie an – und es hat „Zoom“ gemacht. Wolke 7 war in den ersten Wochen für beide reserviert, sie sprühten vor Glück und Begeisterung und die dunklen Augenringe ließen ahnen, dass die Nächte nur sporadisch zum Schlafen genutzt wurden. Obwohl sie über beide Ohren verliebt waren, pegelte sich das hormonelle Feuerwerk nach einiger Zeit ein. Eigenheiten des einen, die entweder anfangs nicht zutage traten, oder vom anderen geflissentlich ignorierte wurden, kamen nach oben. Das tägliche Leben, der Job, Hobbys, Freunde und Familie, die nach dem Kennenlernen vernachlässigt wurden, gewannen nach und nach wieder an Gewicht.
Auch der Umgang miteinander veränderte sich. Während man anfangs nur seine allerfeinste „Schokoladenseite“ zeigte, kamen mit der Zeit andere Eigenarten und Gewohnheiten heraus. Eine davon war der geliebte Schlabberlook, in dem man sich nach einem anstrengenden Tag auf der Couch ach so wohl fühlt.
Dass sich eine Beziehung im Laufe der Zeit verändert und jede Partnerschaft verschiedene Phasen durchläuft, ist völlig normal und nicht ungewöhnlich. Der hormonelle Höhenflug ebbt ab und aus der anfänglichen „Bis-über-beide-Ohren-verliebt-Seins“-Phase wird mit der Zeit eine verbindliche Partnerschaft. Auch Jogginghosen und ausgewaschene Sweater sind okay – manchmal! Grundsätzliche Frage ist, welche Haltung hinter dem Schlabberlook steckt, ob sich die Bequemlichkeit auch in anderen Bereichen der Beziehung zeigt oder ob ein grundsätzliches Statement an den Partner damit verbunden ist.
Andere Bereiche sind beispielsweise der Job. Keine Frage, „9 to 5“-Jobs sind die Ausnahme, zumal in ambitionierter Position. Wer allerdings dauerhaft 12 bis 14 Stunden im Office verbringt, ist entweder unorganisiert oder die Alternative zu Hause ist weniger attraktiv. Wer lieber die Abende mit Freundinnen und Prosecco verbringt, stundenlang im Fitnessstudio trainiert oder die Wochenenden seinen Hobbys statt dem Partner widmet, sollte sich Gedanken darüber machen, welchen Stellenwert die Partnerschaft für ihn oder sie hat beziehungsweise was die Gründe dafür sind, Nähe und Zeit mit dem Partner zu vermeiden. Meist sind es Erwartungen oder unausgesprochene Deals, ein falsches Wort oder ein bestimmtes Verhalten, was Auslöser der veränderten Stimmungslage gewesen ist.
Wenn die gemeinsame Zeit überwiegend aus Essen, Schlafen, gelegentlichem Sex und Fernsehen in Jogginghosen besteht, ist der Schlabberlook mehr als nur ein äußeres Zeichen, dann trägt möglicherweise auch das Bewusstsein Leggings und Puschelpuschen.
Ins Coaching kommen häufig Paare, bei denen die Beziehung im Laufe der Monate oder Jahre „eingeschlafen“, es wenig Nähe und noch weniger Sexualität gibt, die Partnerschaft oder Ehe mehr Zweckgemeinschaft als Erfüllungs- und Glücksoase sind. Die Anwesenheit des anderen ist „normal“ geworden ist, wie das Sofa im Wohnzimmer. Kommuniziert wird überwiegend über tägliche Abläufe, den Wochenendeinkauf oder wer die Kinder in den Kindergarten bringt. Im Job engagiert, die Familie vorbildlich organisiert, finanziell gut aufgestellt, ein großer Freundeskreis – alles ist wichtig, nur die Partnerschaft leidet. Zweisamkeit findet, wenn überhaupt, nur noch statt, wenn eine Lücke ist.
Zu einem Erwachen aus dem Dornröschenschlaf kommt es meist erst dann, wenn ein einschneidendes Ereignis die Beziehungslethargie unterbricht. Einer der Partner fremdgeht, den Job verliert, krank wird oder einer die Situation nicht mehr erträgt. Ein solcher Wecker hat mitunter dann Albtraumcharakter.
Warum sind solche Wachmacher notwendig, um sich wieder bewusst zu werden, was man am Partner liebt oder geliebt hat, welchen Stellenwert der Partner hat und warum man sich ursprünglich genau in diesen Mann beziehungsweise diese Frau verliebt hat? Warum geben sich viele solange mit weniger als nichts in ihrer Partnerschaft zufrieden, bis es zum großen Knall kommt? Jeder der Partner merkt, dass es mit der Beziehung bergab geht, aber keiner ergreift die Initiative, reißt das Ruder herum und kommuniziert dem anderen mit, dass es ihm in der Beziehung nicht gut geht und er so nicht leben möchte.
Der Partner ist wichtigste Mensch, er oder sie ist derjenige, der einem am nächsten steht, mit dem man Freud und Leid teilt. Dieser Mensch ist es wert, wertgeschätzt zu werden, Zeit mit ihm zu verbringen und sich mit ihm intensiv zu befassen und auseinanderzusetzen. Ein neuer Anfang könnte sein, den Partner mit einem leckeren Essen zu überraschen, einem Strauß roter Rosen (nein, nicht nur zum Geburtstag) oder ihn in neuen Dessous zu empfangen. Kommunizieren Sie mit ihm oder ihr nicht nur Alltägliches, sondern was Sie bewegt und umtreibt, Ihre Wünsche und Träume. Reservieren Sie gemeinsame Dates zu zweit ohne Kinder, so, wie Sie auch Geschäftsmeetings oder Einladungen festlegen und tragen Sie die Termine in Ihrem Kalender ein. Machen Sie sich nicht nur chic, wenn Sie ausgehen, machen Sie sich auch nur für Ihren Partner chic. Dann hat das Kuscheln auf der Couch in Jogginghose und Leggings eine ganz andere Qualität. Nichts gegen Schlabberlook, aber wenn das der Grundtenor der Beziehung ist, ist es höchste Zeit, etwas zu ändern.
Wenn Sie „Stylingberatung“ gegen den Schlabberlook im Kopf wünschen, dann buchen Sie einen Termin bei unseren Coaches – bevor Ihre Beziehung ein Fall für die Mottenkiste ist.
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