Warum einfach, wenn’s auch kompliziert geht?
von Martin Göhler
Partnersuche ist im Grunde sehr einfach: Man sieht sich, findet sich gut, verabredet sich, redet eine Weile, findet sich immer noch gut, ist zusammen, wird glücklich. In der Theorie könnte es tatsächlich so einfach sein, die Praxis sieht allerdings ganz anders aus, wie wir auch regelmäßig in der Partnervermittlung und beim Coaching erleben.
Bei der Partnervermittlung steht vor dem ersten Date ein Interview. Singles mit Partnerwunsch erzählen uns ihre Geschichten, auch von den Erfolgen und Erlebnissen – auch denjenigen, auf die sie gerne verzichtet hätten – ihrer bisherigen Partnersuche, persönlich „on the road“, über Online-Partnervermittlungen, Speeddatings, Singlebörsen oder Dating-Apps.
Die Geschichten handeln fast immer davon, was am anderen stört, warum er nicht derjenige ist, welcher, dass sie das Falsche, überhaupt nichts von sich selbst oder aber nur von sich selbst erzählt hat, dass die Haare zu kurz, zu lang, zu wenig sind, die Figur zu dick oder zu dünn, oder aber der Partner oder die Partnerin zu jung oder zu alt sei.
Es werden Äußerlichkeiten oder Verhaltensgründe angeführt, warum es mit dem anderen nicht klappt. Tinder machts angeblich möglich, dass Menschen innerhalb von Sekunden aufgrund eines Schnappschusses mit dem Daumen über den anderen entscheiden. So war das bei den Gladiatorenkämpfen im alten Rom früher auch üblich. Was die Äußerlichkeiten anbelangt haben wir eine klare Meinung: Sie werden maßlos überschätzt, eine Beurteilung aufgrund von Fotos vermittelt einen eindimensionalen Eindruck und vermittelt wenig Infos über den anderen. Deshalb empfehlen wir, vor einem Date keine Fotos auszutauschen, nicht zu googeln und – da manche es trotzdem tun – die eigenen Facebook, Xing und Linkedin Profile hinsichtlich der Fotos und Einträge zu prüfen. Dazu gehört auch das Whatsapp Profil.
Anders verhält es sich mit dem Verhalten und Gründen, die in der Person des anderen liegen. Innerhalb von Sekunden wird in falsch und richtig beurteilt. Dabei sind sich die meisten nicht bewusst, dass es nicht das Verhalten ist, sondern die eigene Bewertung dieses Verhaltens. Die wiederum beruht auf Erfahrungen und Erlebnissen aus der Vergangenheit. Ob sich also der andere richtig oder falsch verhält, hat nichts mit seinem Auftritt zu tun, sondern damit, wie man selbst es persönlich beurteilt – manchmal auch verurteilt.
Der dritte Aspekt sind die eigenen Möglichkeiten. Wenn sich für die Vereinbarung eines einstündigen Interviewtermins kaum ein freies Datum finden lässt, ist die Frage erlaubt, wie eine Partnerschaft in das Leben „einterminiert“ werden soll. Singles sind bezüglich ihrer Zeit und ihrer Aktivitäten frei und müssen sich nicht abstimmen. In einer Partnerschaft müssen zwei Timer kombiniert werden und es ist günstig, wenn dabei gemeinsame Zeitinseln entstehen. Wer erwartet, sein Singleleben mit Partner fortsetzen zu können, wird schnell feststellen, dass es nicht funktioniert.
Der letzte Aspekt schließlich sind die persönlichen Erwartungen. Sind die Ansprüche sehr ambitioniert, kann man sich einerseits fragen, ob man ihnen selbst gerecht wird. Sind sie andererseits so hoch, dass man schon Superman oder Superwoman persönlich kennenlernen müsste, damit die Ansprüche erfüllt werden, sinkt die Wahrscheinlichkeit, einen adäquaten Partner kennenzulernen. Da man derjenige wiederum selbst ist, der die Ansprüche hat, kann man sich fragen, was damit tatsächlich beabsichtigt ist und ob man wirklich für eine Partnerschaft bereit ist. Datet man Partner nach Partner immer wieder mit dem Ergebnis „der/die ist es nicht“, steigt der persönliche Frustpegel und man sitzt vielleicht irgendwann bei Therapeuten und fragt sich, warum es denn keine passenden Männer/Frauen für einen gibt.
Nehmen Sie eine Abkürzung und wenden Sie sich gleich an die Profis. Partnervermittlung und Coaching können wir ziemlich gut. Mit Coaching unterstützen wir Sie dabei, Ihre Muster aufzudecken und bei der Partnervermittlung lernen Sie Menschen kennen, die sich auch eine verbindliche Partnerschaft wünschen.
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