Wenn Ihre Beziehung SOS funkt: Erste Hilfe für Partnerschaften
von Martin Göhler
„Es ist Fakt, dass stressige Beziehungen die Auswirkungen anderer ungesunder Lebensweisen potenzieren. Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit Todesursache #1, ständiger Beziehungsstress ist einer der Auslöser dafür“. Zu diesem Ergebnis kommt der Psychologe Howard J. Markman, Professor an der Universität von Denver und Co-Direktor des Zentrums für Ehe- und Familienforschung, eines der führenden Forschungszentren in den USA.
Wir tun viel, um möglichst gesund zu leben. Wir ernähren uns bewusst, treiben regelmäßig Sport, lesen Ratgeber über mentale Fitness, machen jährliche Check-ups, um unser Gesundheitslevel zu prüfen. Zeigen sich Risiken wie hoher Blutdruck, Schlaflosigkeit, Magen- oder Darmprobleme, wird ein pharmazeutischer Cocktail verschrieben, der die Symptome behebt oder zumindest lindert.
Das ist alles wichtig und richtig. Wann aber haben Sie den letzten Beziehungs-Check-up gemacht? Dass Beziehungen Einfluss auf unser Wohlbefinden haben, kennen die meisten aus eigener Erfahrung. Stress mit dem Partner oder Streit mit der Partnerin kostet Energie, man fühlt sich schlecht, die Stimmung ist mies, man ist genervt und gereizt. Bildet eine solche Situation die Ausnahme, gelingt es meist schnell, sie zu bereinigen. Kommt es häufig zu Streit und Konflikten und werden sie nicht nachhaltig so aufgelöst, dass beide als Gewinner hervorgehen, ist das so, wie wenn sich mehrere Gewitterfronten zu einer großen vereinen. Entweder kommt es zum großen Knall, einer der Partner geht fremd, die Fronten sind so verhärtet, dass eine gemeinsame Lösung aussichtslos scheint oder die Partner resignieren und akzeptieren eine freud- und meist sexlose Beziehung. Die Beziehung ist krank. Versuche, die Symptome zu lindern beispielsweise durch einen gemeinsamen Urlaub, Kinder, Powershopping, Computerspiele, Alkohol oder andere Drogen wirken, wenn nur kurz. Ähnlich wie viele Tabletten bringen sie kurzfristig Erleichterung, an die Ursachen der Störung, die Wurzeln des Übels kommen sie nicht. Genau um die geht es aber sowohl bei Krankheiten, als auch bei Beziehungsproblemen.
Wie andere Erkrankungen auch können Beziehungsstörungen chronisch werden. Die Beziehung wird langsam immer kränker und kann, wie Dr. Markman beschreibt, im Laufe der Zeit zu weiteren körperlichen Beeinträchtigungen beziehungsweise zu einer Verschlechterung anderer Erkrankungen führen.
Beziehungsprobleme sind leicht zu diagnostizieren und man muss kein Fachmann sein, um sie zu erkennen, selbst dann, wenn sie nicht durch ständige Auseinandersetzungen offensichtlich sind. Das Bauchgefühl ist ein meist zuverlässiger Indikator. Es reagiert auf fehlende Wertschätzung, Respektlosigkeit (unterschwellig oder offensichtlich), Gleichgültigkeit und anderes mehr sensibler und schneller, als der Kopf. Man hat das Gefühl, dass etwas nicht stimmt, kann es aber nicht direkt benennen.
Bei anfänglichen negativen körperlichen Befindlichkeiten muss nicht gleich der Gang zum Arzt folgen. Bei Beziehungsproblemen muss es ebenso wenig sofort die Paartherapie sein. Die ersten Anzeichen zu ignorieren, könnte allerdings fatal sein. Sie sind Hinweis darauf, dass etwas nicht stimmt, in der Beziehung etwas vorgefallen ist, was zumindest einem der Partner nicht gefallen hat. Bei einer aufkommenden Erkältung trinkt man einen heißen Tee mit Zitrone, gönnt sich mehr Ruhe oder trägt wärmere Kleidung. Bei Beziehungsproblemen heißt das Mittel der Wahl Kommunikation, das Problem ansprechen, dem anderen mitteilen, dass sein Verhalten oder Äußerungen verletzt haben. Ist aus der Erkältung eine Lungenentzündung geworden, ist der Gang zum Arzt oder gleich ins Krankenhaus dringend anzuraten. Bei Beziehungsproblemen scheuen viele selbst dann einen Fachmann einzuschalten, wenn der Fortbestand der Partnerschaft akut in Gefahr ist. Dabei ist das eine der schnellsten, nachhaltigsten und auch preiswertesten Lösung im Vergleich zu Dauerstress oder dem Risiko einer Trennung.
Viele Scheidungen und Trennungen wären vermeidbar, wenn die Beteiligten die stetige Verschlechterung des Beziehungszustands nicht hinnehmen würden, sondern zumindest einer der Partner rechtzeitig die Initiative ergreift und einen Spezialisten, einen Beziehungscoach oder –therapeuten, zu Rate ziehen würde. „Augen zu und durch“ funktioniert ebenso wenig wie Aussagen in der Art „Er/Sie ist halt so“ oder „Ich kann eben nicht anders“. Sie bedeuten Resignation und schlussendlich Aufgabe der Beziehung. Wie in der Medizin gibt es bei Beziehungsproblemen nicht den einen, richtigen Weg. Wichtig ist zu erkennen, dass eine Störung vorliegt, wenn der Umgang miteinander nicht mehr liebe- und respektvoll ist, keine Anerkennung und Wertschätzung mehr in der Beziehung ist, diese Symptome nicht zu ignorieren, sondern aktiv zu werden, Änderungen zu initiieren und die Probleme anzusprechen und aus dem Weg zu räumen. Kommt man alleine nicht weiter, kann ein erfahrender Beziehungscoach helfen und Wege aus festgefahrenen „Beziehungskisten“ aufzeigen. Eine monatelange Therapie ist meist nicht erforderlich, häufig reichen wenige Stunden, um die Augen zu öffnen, Licht ins Beziehungsdunkel zu bringen und Wege aus der Sprachlosigkeit und der Beziehungssackgasse zu finden.
Es lohnt sich! Ein harmonisches, liebevolles und wertschätzendes Miteinander, eine glückliche und erfüllte Beziehung sind die besten Voraussetzungen für ein fröhliches, gesundes, begeistertes und langes, gemeinsames Leben. Und es ist wie mit der Gesundheit, ein regelmäßiger Check-up hilft, dass die Beziehung gesund und vital bleibt.
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